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Freitag, 15. September 2006

Okay, ich hab's kapiert.

Dieser Tag hat was gegen mich.

Kurzer Überblick:
- Seife leer
- Teesiebe leer
- Spritzwasser im Auto leer
- Papier im Drucker leer
- Papier im Fax leer
- Toner vom Kopierer leer

Und jetzt auch noch das Papier im Kopierer!! WANN HAB ICH ENDLICH FEIERABEND???

Erstaunlich.

Ich hatte seit jeher, auch schon weit bevor ich schwanger wurde, panische Angst vor Wehen, insbesondere vor den Presswehen. Egal, mit wem ich mich über Geburten unterhalten hatte, alle erzählten sie immer nur, wie schrecklich, überirdisch, grauenvoll stark die Schmerzen waren. Ich hörte das, speicherte das ab und bekam so nach und nach eine gehörige Portion Muffensausen vor dem Ernstfall. Die Angst vor dem Schmerz wurde durch diese ganzen Schauermärchen überdimensional groß.

Diese Angst schleife ich also jetzt schon verstärkt seit 33 Wochen mit mir herum. Und vorgestern hockte ich auf der Couch. schmökerte mal wieder in dem Buch, das mir mein Herzblatt ganz zu Beginn der Schwangerschaft geschenkt hatte, und zwang mich quasi dazu, mich einmal mit dem Thema "Entbindung" und den damit verbundenen Schmerzen auseinanderzusetzen. Irgendwann muss ich es ja tun, warum also nicht jetzt?

In diesem Buch wird wirklich sehr detailiert auf jede einzelne Phase der Geburt eingegangen, und man merkt, dass die Autorinnen erfahrene Hebammen und Mütter sind. In einer Passage wird erklärt, was genau eigentlich diese starken Schmerzen im Körper auslöst. Nicht irgendetwas Unnatürliches, Abartiges oder sonst irgendetwas Monströses. Nein, es sind die Knochen, die Sehnen und Muskeln, die einfach nachgeben müssen, damit das Wuselchen das Licht der Welt erblicken kann. Als ich diese Zeilen las, hatte ich buchstäblich das Gefühl, es hätte jemand eine Lampe in meinem Hirn angeknipst. Nicht, dass ich das nicht vorher schon gewusst hätte! Aber als ich das schwarz auf weiß vor mir sah, fiel auf einmal ein riesiger Teil meiner Panik vor den Wehen von mir ab. Es war, als hätte man mir das alles nur noch einmal ganz deutlich vor Augen führen müssen, um mich ein bisschen zu beruhigen. Jetzt, wo ich endgültig begriffen habe, dass es nur mein eigener Körper ist, der sich so gravierend binnen kürzester Zeit verändern muss und nichts Übernatürliches, Schlimmes, habe ich keine so große Angst mehr. Meinen Körper kenne ich, ich vertraue ihm und ich weiß, wie viel er aushalten kann.

Das liest sich genauso komisch wie es sich anhörte, als ich das meinem Herzblatt erzählte. Tut mir auch echt leid, aber so ist es nunmal. Manchmal muss ich Dinge einfach vor mir sehen, um sie richtig zu begreifen. Komisch, oder?

Gestern war also mal wieder Geburtsvorbereitungskurs angesagt.

Mit einer Vertretung diesmal. Das Gros der Stunde ging für den 1993 gedrehten Werbefilm für die Nussdorfer Entbindungsklinik drauf. Das fand ich ziemlich daneben, schließlich ist der Film veraltet, außerdem wird keine von uns so einfach nach Österreich fahren und dort entbinden können und abgesehen davon waren das alles höchst illustre Entbindungen: eine Frau gebar stehend eine Steißlage, eine andere durchtanzte die Geburt... Lehren konnte ich für mich nicht wirklich daraus ziehen. Aber gut, man hat zumindest mal ein paar Geburten mit anschauen können und die Vertretung hat sich redlich bemüht.

Die restliche Zeit verbrachten wir mit mehr oder minder koordinierten Massageübungen mit Igelbällen und -was ich doch wirklich interessant fand- mit einer Klangmassage. Auch wenn man in dem Gewusel um uns herum nicht wirklich Ruhe und Entspannung finden konnte, so war das doch eine tolle Erfahrung. Aber eben auch wieder nichts, was mir persönlich bei der Wuselchen-Geburt in irgendeiner Form helfen kann.

Leider gilt das bisher generell für alle Doppelstunden des Kurses. Wir bekamen bisher lediglich verschiedene Atemtechniken vorgestellt und durften sie üben, hinterher wurde uns aber nahegelegt, so zu atmen, wie unser Körper von sich aus danach verlangt, weil alles andere zu Verkrampfungen führt. Tja. Die paar Fragen, die bisher gestellt wurden, hätte man auch mit zwei Minuten Googelei beantwortet bekommen können. Und die restlichen Fragen, die bei den Teilnehmerinnen noch offen sind, beziehen sich auf das Neugeborene und werden ohnehin erst ganz am Ende des Kurses beantwortet.

Welche Lehre können die TeilnehmerInnen unseres Kurses also nach der Halbzeit ziehen? Eine Geburt ist gänzlich individuell, genau wie jeder Mensch individuell ist. Es gibt keine Norm, keine Richtschnur. Die Hebamme kann nur verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, den Schmerz zu bewältigen, doch letztlich muss die Gebärende selbst entscheiden, was für sie gut ist. Man kann nur offen und unverkrampft in den Kreißsaal gehen und sich von den Reaktionen, den Erfahrungen seines Körpers überraschen lassen. Und auf sich selbst, das Baby, die Hebamme und den anwesenden Partner vertrauen.

Gestern kam das Gespräch ganz kurz auf Kaiserschnittgeburten, und ich musste feststellen, dass viele der Kursteilnehmerinnen panische Angst vor diesem Eingriff haben. Zum Glück geht mir das anders; ich kam selbst per Kaiserschnitt zur Welt. Und ich denke mir: wenn meine Mama das vor 28 Jahren heil überstanden hat, dann wäre das für mich heute im Fall der Fälle doch ein Klacks. Ihre OP dauerte damals fast zwei Stunden, heute ist ein Kaiserschnitt nach 20 Minuten beendet. Wovor soll ich also Angst haben? Allerdings: hätte ich nicht meine Mama, die das alles selbst schon durchlebt hat, würde ich sicher auch anders denken.

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