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Etappe 12 - Québec, Tag 12 TEIL 2

Ich riss die Hände schützend vor meine Augen und fluchte vor mich hin. Wo war eine starke Sonnenbrille, wenn man sie brauchte? Nach endlosen Minuten wagte ich es endlich, langsam die Augen zu öffnen. Kein Wunder, dass ich geblendet gewesen war! Der Raum, der mich umgab, war komplett weiß gestrichen. Die Wände, der Fußboden, die Decke - alles in brüllendem Weiß, zumindest für meine gequälten Augen. Bis auf das Bett, ein Waschbecken und ein durch einen Vorhang vom Rest des Raumes abgeteiltes WC war der Raum leer. Plötzlich bemerkte ich ein leises, konstantes Surren und ab und an ein “Klick!”. Ich sah mich um und entdeckte, dass in jeder Ecke des Raumes oben an der Decke eine Kamera befestigt war. Mein Mut -so er denn überhaupt vorhanden gewesen war- verschwand schlagartig. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte. Dass ich hier unbehelligt rausspazieren konnte? Ein Rütteln am Türknauf ließ mich diese Idee gleich vergessen. Die Tür war abgeschlossen. Und meine Entführer, wer auch immer sie waren, wussten inzwischen ganz genau, dass ich wach war. Frust hatte in mir schon immer die unmöglichsten Reaktionen hervorgerufen, und so marschierte ich wutschnaubend in die Mitte des Raumes, stemmte die Hände in die Hüften und brüllte die erstbeste Kamera an: “Hey, Ihr da!! Ich will hier raus! Und zwar sofort!”
Ich hatte noch nicht wieder Luft geholt, als sich die Tür öffnete und ein elegant gekleideter, grauhaariger Mann erschien. Ich keuchte. Loh? War das wirklich Loh? Ich war Lohs Geisel? Das durfte doch nicht wahr sein! Verdammt, wie konnte das passieren?
Loh schritt in den Raum und musterte mich aufmerksam. Etwas in seinem Blick ließ mich unwillkürlich in Richtung Bett zurückweichen.
“Guten Tag, Frau Meltinger. Schön, dass Sie schon so früh wieder bei Bewusstsein sind. Jetzt können wir unseren Zeitplan auf jeden Fall einhalten.”
Seine Stimme klang angenehm, einschmeichelnd, und das machte mir unerklärlicherweise noch mehr Angst.
“Zeitplan? Wovon sprechen Sie überhaupt?”, blaffte ich den Grauhaarigen an, “Und überhaupt: wo zum Teufel bin ich hier? Und warum -“
“Nur die Ruhe. Sie befinden sich derzeit in Kanada, in Québec, um genau zu sein. Sie dienen mir als, nun, nennen wir es einmal Sicherheit. Ihr Freund, Claus Franke, hat mir einige Unannehmlichkeiten beschert, und nur solange ich Sie hier bei mir habe, kann ich sicher sein, dass er einstweilen keine Dummheiten anstellt.”
Er ging einen weiteren Schritt auf mich zu, ich wich seitlich aus. Wir umrundeten uns lauernd. Mein Blick fiel auf die noch offene Tür.
“Machen Sie sich bitte keine falschen Hoffnungen, Sandra. Ich darf Sie doch Sandra nennen? Im Flur hinter dieser Tür stehen vier meiner besten Männer. Sie würden nicht weit kommen.”
Ich ließ die Schultern hängen. Mist! Ich saß wirklich in der Falle. Plötzlich fiel mir etwas ein: “Wo ist Claus? Was haben Sie mit ihm gemacht?”
Loh drehte mir den Rücken zu und musterte angelegentlich das Bett. “Herr Franke hatte für mich in Detroit zu tun. In einer halben Stunde wird er hier landen. Er ist wohlauf, seien Sie unbesorgt. Nur leider werden Sie ihn hier und heute nicht treffen können, Sandra.”
Der samtweiche Tonfall, den er angeschlagen hatte, ließ mir eine Gänsehaut über den Körper wandern. Er würde doch nicht - Nein. Er wandte sich wieder zu mir um, sein Gesicht trug wieder einen geschäftsmäßigen Ausdruck, doch er trat so nahe an mich heran, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.
“Sie und ich werden in fünfzehn Minuten nach Bangkok fliegen. Ich habe dort in zwei Tagen ein Geschäft abzuwickeln, das so wichtig ist, dass ich es nicht meinen Stellvertretern überlassen kann. Anschließend werde ich eine Pressekonferenz abhalten. Und dort werden sowohl Sie als auch Herr Franke anwesend sein. Herrn Franke habe ich bei dieser Konferenz eine sehr bedeutende Rolle zugedacht, und Sie, meine Schöne,” hauchte er, während er mir langsam mit seinem Daumen übers Kinn strich, “werden dafür sorgen, dass er dieser Rolle gänzlich gerecht wird.”
Ich drehte meinen Kopf abrupt zur Seite, um seinen widerlichen Liebkosungen zu entkommen. Alles, was ich dadurch bewirkte, war, dass er kurz auflachte und einen seiner Leute hereinrief. Dieser knallte einen riesigen Koffer in die Mitte des Raumes, verneigte sich kurz vor Loh und verließ das Zimmer. Ich schielte misstrauisch vom Koffer zu Loh und wieder zurück.
“In diesem Koffer befindet sich Ihre Reisegarderobe, Schuhe, Toilettenartikel, Make-Up, Parfums und diverse andere Dinge, die Sie brauchen werden. Die Abendkleider wurden für Sie maßgeschneidert. Bitte ziehen Sie sich nun etwas anderes an. In zehn Minuten lasse ich Sie abholen.”
Ich starrte ihn entgeistert an. “Maßgeschneidert?? Soll das heißen, Sie haben meine Maße genommen?”
Ich merkte erst an seinem eisernen Griff um mein Handgelenk, dass ich ausgeholt hatte um ihn ins Gesicht zu schlagen.
“Das ließ sich leider nicht vermeiden. Ich brauche bei meinen öffentlichen Auftritten eine Lady an meiner Seite, und kein Gossengör!”, bemerkte er spitz mit einem geradezu angewiderten Blick auf meine alten Jeans. Ich schnaubte noch immer vor Wut und setzte zu einer neuerlichen Verbalattacke an, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen.
“Ziehen Sie sich um. Ihnen bleiben noch acht Minuten.” Ohne ein weiteres Wort zog er die Tür hinter sich zu.
Ich ließ mich vor dem Koffer auf die Knie sinken, öffnete ihn und durchwühlte die Kleidungsstücke. Alles vom Feinsten, mir blieb die Luft weg. Ich konnte auf die Schnelle Dolce & Gabbana-, DKNY-, Prada- und Dior-Etiketten erkennen. Dennoch behielt ich aus Trotz meine Jeans an, pickte ein Paar Schuhe mit weniger mörderisch hohen Absätzen heraus und hechtete gerade noch rechtzeitig in ein Top, bevor einer von Lohs Lakaien ohne Anklopfen den Raum betrat, mich beim Arm nahm und hinter sich her ins Ungewisse zerrte.


Etappe 11
ElsaLaska - 30. Mai, 16:50

Schönes Detail

mit den maßgeschneiderten Dingern. Was ich jetzt net ganz blick, also der hat die bei verschiedenen Firmen maßschneidern lassen? Bei Dior, Prada und Dolce und Gabbana? Ich denk bei Etikett immer nur gleich an gekaufte Ware, das ist aber wohl mein Denkfehler ...
Also jedenfalls, so Details sind natürlich das Salz in der Suppe*find ich immer*

Sagmal, was zieht man denn auf die Cocktailparty bei einem Kardinal an? Ich mein, Schultern, Dekollete und so müssen ja bedeckt sein ... Und es soll trotzdem umwerfend aussehen... +grübel*

Trixiie - 31. Mai, 07:28

Loh hat die Abendkleider maßschneidern lassen - das merkt sie später, wenn sie die Teile gezwungenermaßen anzieht. Die anderen Teile sind von der Stange.

Öh - das mit der Party ist eine gute Frage. Du könntest natürlich frech sein und extrem dekolletiert und schulterfrei auftauchen - und diese "Nacktheit" durch am Kleid angenähte Spitze o.ä. kaschieren. So haben's die Damen zu früheren Zeiten am Hof auch immer gemacht. ;-)

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